EUforAnimals – Ein Erfolg für den Tierschutz in Europa

Mit der Kampagne #EUforAnimals setzten wir uns gemeinsam mit Partnerorganisationen europaweit für eine starke politische Stimme der Tiere ein. Dieses Ziel wurde im September 2024 erreicht: Der zuständige EU-Kommissar trägt seither den Titel „für Gesundheit, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz“. Damit ist der Schutz von Tieren erstmals ausdrücklich in der Struktur der Europäischen Kommission verankert – ein historischer Erfolg für den europäischen Tierschutz. Dieser Schritt ist ein wichtiger Meilenstein für die Anerkennung von Tieren als fühlende Wesen und ein deutliches Signal, dass Europa ihre Interessen künftig ernster nimmt.

Über die Kampagne

Das Wohl von Tieren ist für Millionen Europäer*innen ein zentrales Anliegen. Dennoch wurde Tierschutz in der EU-Politik lange hinter wirtschaftliche Interessen gestellt.
Die Kampagne #EUforAnimals setzte sich daher dafür ein, den Tierschutz sichtbar und verbindlich in der Struktur der Europäischen Kommission zu verankern – durch die Ergänzung des Amtsnamens des zuständigen Kommissars um den Bereich „Tierschutz“.

Unterstützt von zahlreichen Bürger*innen, Organisationen und Abgeordneten des Europäischen Parlaments forderte die Initiative mehr Rechenschaft, Transparenz und politische Verantwortung.
Mit dem neuen Kommissarstitel seit 2024 wurde dieses Ziel erreicht – ein Schritt, der die Bedeutung des Tierschutzes stärkt und die Grundlage für eine konsequentere EU-Tierpolitik schafft.

Breite Unterstützung in ganz Europa

Über 60 europäische Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen und mehr als 200 Mitglieder des Europäischen Parlaments unterstützten die Kampagne #EUforAnimals.
Am 24. Oktober 2023 wurden dem EU-Parlament 309.897 Unterschriften übergeben – ein starkes Zeichen der europäischen Bürger*innen für eine institutionell verankerte Stimme der Tiere.
Dieser breite Rückhalt war entscheidend für den Erfolg der Kampagne und zeigt, dass Tierschutz längst zu einem zentralen gesellschaftlichen Anliegen in der Europäischen Union geworden ist.

Was wir dazu beigetragen haben

Gemeinsam mit über 60 europäischen Tierschutzorganisationen setzen wir uns für die Kampagne #EuforAnimals ein. Seit Herbst 2021 hat Animal Society alle deutschsprachigen Abgeordneten des Europäischen Parlaments (MdEP) kontaktiert, um sie von der Wichtigkeit von mehr Tierschutz in der europäischen Tier(schutz)politik zu überzeugen.

Seit Herbst 2021 hat Animal Society gemeinsam mit über 40 Organisationen aus ganz Europa daran gearbeitet, die politische Vertretung von Tieren in der EU zu stärken.
Wir kontaktierten alle deutschsprachigen Mitglieder des Europäischen Parlaments, führten Gespräche in Brüssel und überreichten Hunderte persönliche Schreiben mit der Bitte, den Tierschutz als eigenständige Verantwortung in der Kommission zu verankern.

Dank dieser gemeinsamen Anstrengungen und der Unterstützung von über 300.000 Bürger*innen sowie mehr als 200 Abgeordneten wurde der politische Druck groß genug, um die Änderung zu bewirken.
Seit September 2024 trägt der zuständige EU-Kommissar offiziell den Zusatz „für Gesundheit, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz“ – ein historischer Fortschritt, der zeigt:
Tierschutz gehört ins Zentrum der europäischen Politik.

5 Gründe, warum wir einen EU-Kommissar für Tierschutz brauchen

Das Wohlergehen von Tieren ist den Europäer*innen wichtig

Mit dem neuen Kommissarstitel „für Gesundheit, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz“ ist der Schutz von Tieren nun offiziell in der EU-Kommission verankert – ein großer Fortschritt. Doch die Verantwortung endet hier nicht: Tiere werden im Europäischen Vertrag als fühlende Wesen anerkannt, und die Mehrheit der Bürger*innen erwartet, dass Politik und Gesetzgebung ihrem Wohl Vorrang geben. Der Erfolg der Kampagne war daher nur der erste Schritt, um diesen Erwartungen dauerhaft gerecht zu werden.

Es bleibt nötig, den Tierschutz weiter zu verbessern

Seit den 1970er Jahren hat die EU wichtige Gesetze zum Schutz von Tieren eingeführt – etwa das Verbot von Kälberboxen oder Batteriekäfigen. Dennoch sind viele Tierarten nach wie vor nicht ausreichend geschützt. Der neu benannte Tierschutz-Kommissar bietet nun die Chance, diese Lücken zu schließen und das EU-Tierschutzrecht weiterzuentwickeln. Der Erfolg der Kampagne stärkt also die Grundlage für zukünftige Fortschritte.

Vorbilder auf nationaler Ebene zeigen den Weg

Einige EU-Mitgliedstaaten haben bereits bewiesen, dass eine klare institutionelle Trennung von Agrar- und Tierschutzinteressen zu besseren Ergebnissen führt – etwa Belgien, wo seit 2014 eigene Ministerien für Tierschutz bestehen. Diese Vorbilder zeigen, wie wichtig eine eigenständige Verantwortung für Tiere ist. Die neue EU-Struktur kann diesen Ansatz nun europaweit fördern.

Wirtschaftliche Interessen dürfen den Fortschritt nicht bremsen

Der Erfolg der Kampagne war auch ein Signal gegen den übermäßigen Einfluss wirtschaftlicher Lobbys. Zu oft wurde die Umsetzung oder Verschärfung bestehender Gesetze durch Profitinteressen verzögert – etwa bei Lebendtiertransporten. Mit einem Kommissar, der ausdrücklich auch für Tierschutz zuständig ist, gibt es nun eine stärkere Stimme gegen solche Blockaden.

Der neue Titel ist ein Meilenstein – aber noch nicht das Ziel

Die Aufnahme des Tierschutzes in den offiziellen Titel des EU-Kommissars war ein historischer Schritt. Doch Tierschutz bleibt eine fortlaufende Aufgabe: Nur wenn der neue politische Rahmen auch mit ehrgeizigen Gesetzen, klaren Zielen und ausreichenden Ressourcen gefüllt wird, profitieren die Tiere wirklich. Der Erfolg von #EUforAnimals war also nicht das Ende – sondern der Anfang einer neuen Phase europäischer Tierpolitik.